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Oktober: Aktienmarkt psychologisch getrieben

Lieber Börsianer,

ich habe keine guten Nachrichten für Sie: Die seit 2009 anhaltende Hausse des Aktienmarktes ist nun beendet. Der DAX unterbot mit großer Wucht die psychologisch als auch technisch wichtige Marke von 12.000 Punkten. Allein im Oktober sackte der deutsche Leitindex um fast 7,5 % ab. Inzwischen läuft auch der US-Index NASDAQ 100 (-12 %) unzweifelhaft im Baisse-Modus. Es ist nur noch eine Frage weniger Tage, bis auch der marktbreite S&P 500 technisch betrachtet ein Verkaufssignal aussenden wird. Damit laufen die wichtigen westlichen Indizes erstmals seit zwei Jahren unisono südwärts.

Chartkommentar: Im günstigen Fall wird sich der DAX knapp unterhalb von 11.000 Punkten stabilisieren. Die relevante Haltelinie habe ich im Chart rot eingezeichnet. Denkbar ist freilich durchaus ein Abtauchen des Index unter die Marke von 10.000 Punkten. Hier wartet dann allerdings eine sehr breite und gediegene Unterstützung, die in jedem Fall dauerhaft halten wird. Mit anderen Worten: Hier bildet der DAX spätestens die Basis für den nächsten mehrjährigen Hausse-Zyklus aus.

Psychologie: Fundamentale Faktoren verpuffen

Der Aktienmarkt ist gegenwärtig psychologisch getrieben. Anders formuliert: Sorge vor weiteren Verlusten führt dazu, dass die Investoren zuletzt ziemlich wahllos ihre Aktienquoten reduziert haben. Selbst beste Unternehmensnachrichten helfen den entsprechenden Aktien nicht mehr, wie das Beispiel Netflix zeigt.

Der Filmanbieter gewann im vergangenen Quartal fast 7 Millionen Neukunden hinzu und prognostiziert für das laufende Quartal sogar einen Zuwachs von über 9 Millionen Neukunden. Gleichzeitig übertraf das US-Unternehmen die ohnehin optimistischen Markterwartungen bezüglich des Nettogewinns pro Aktie um satte 30 %. Wie reagierte die Netflix-Aktie? Sie sackte binnen einer Woche um 13 % ab.

Ohne Frage ist der Kursabschwung vor allem in Europa mittlerweile übertrieben. Gleichwohl befinden wir uns immer noch nicht in einem Kaufmarkt. In diesem psychologisch geprägten Umfeld liefert die Markttechnik wertvolle Hinweise. So ist die Volatilität, also die Schwankungsbreite der Indizes, im historischen Vergleich nur leicht erhöht. Anders formuliert: Die Investoren sind besorgt, allerdings noch lange nicht panisch.

Die zyklische Abkühlung ist nur gesund – So habe ich Ihr Depot geschützt

Bevor wir jetzt alle in Depressionen verfallen, lassen Sie mich nochmals einen Blick zurückwerfen. Der DAX hatte seit Anfang 2009 in der Spitze einen Zuwachs von 160 % geschafft. Der US-Technologie-Index NASDAQ 100 hat sich in diesem Zeitraum zeitweise sogar versiebenfacht. Vor diesem Hintergrund ist die gegenwärtige Abkühlung überhaupt nicht ungewöhnlich und im Kern sogar sehr gesund. Hier gilt eine einfache Faustformel: Ein normaler Hausse-Zyklus hält ungefähr 10 Jahre an.

Deshalb trifft mich die laufende Korrektur nicht unvorbereitet. Ihre Depots in der Vermögensverwaltung habe ich entsprechend vorbereitet. So habe ich recht zeitnah die Aktienquote in sämtlichen von mir betreuten Depots unter 50 % zurückgefahren und die Cashquote in einem Fall sogar auf über 30 % angehoben. In einigen Depots habe ich zudem einen zweifach gehebelten Short (Absicherung) auf den DAX gekauft. Daneben halten Sie diverse Anleihen, die Ihnen immer zumindest eine gewisse Mindestrendite bescheren.

Fazit: Ich habe die Baisse ungefähr vorausgesehen. Deshalb liegen alle meine von mir betreuten Depots in den letzten 12 Monaten signifikant besser als der DAX. Selbstkritisch räume ich allerdings ein, dass ich gelegentlich nicht ausreichend klar war. So habe ich zuletzt für einige Depots noch BASF oder Facebook angeschafft. Kurzfristig betrachtet waren diese Transaktionen überflüssig.

Wir gehen nächstens stufenweise in die Offensive

Die Fundamentalanalyse ist mittlerweile rund 100 Jahre alt. Auch die technische Chartanalyse hat sich seit einigen Jahrzehnten bewährt. Trotzdem existiert immer noch kein anerkanntes Verfahren oder eine klare Kennzahl, die eine bevorstehende Baisse verlässlich ankündigt. Selbst Profis sind hier letztlich auf ihr „Bauchgefühl“ angewiesen. Das ist die schlechte Nachricht.

Und das ist die gute Nachricht: Vergleichsweise einfach ist allerdings die Bestimmung des Kaufzeitpunktes am Ende einer Baisse. Hier liefern die einschlägigen Vola-Indizes wie etwa der VDAX oder VIX überaus verlässliche Signale. Hier gilt: Je höher die Volatilität, desto lukrativer der Einstieg.

Idealerweise setzen die Aktienmärkte nun ihre Abwärtsbewegung sogar noch verschärft fort. Dann wird der Aktienmarkt erstmals seit 10 Jahren wieder umfassend bereinigt. Genau in dieser Konstellation sehe ich meine große Stärke. Als antizyklischer Investor kaufe ich besonders gerne, wenn die Welt vermeintlich untergeht. So beruht ein großer Teil meines persönlichen Depoterfolges immer noch darauf, dass ich Ende 2008 in der Lage war, breit am Markt einzukaufen.

Wie gehe ich nun zum Jahresende für Sie strategisch vor? Hier habe ich ein klares Stufenmodell entwickelt. Kurzfristig werde ich sehr wahrscheinlich für einige Depots noch einen Short auf den S&P 500 erwerben. Ich bin ich der Meinung, dass die Korrektur ihren Höhepunkt in den USA noch nicht erreicht hat.

Sobald die erwähnten Vola-Indizes nochmals nach oben ausschlagen (antizyklisches Kaufsignal), werde ich sämtliche Short-Positionen veräußern. Im nächsten Schritt werde ich die Cashquote rasch zurückfahren und dafür anerkannte Qualitätsunternehmen erwerben. Zuletzt werde ich Ihre Anleihenquote abbauen und die Aktienquote auf die mit Ihnen individuell vereinbarte maximale Aktienquote anheben.

Ich fasse zusammen: Die gegenwärtige Korrekturphase ist für uns als Börsianer unangenehm. Weitere Verluste kann und will ich kurzfristig nicht ausschließen. Ich bin allerdings überzeugt, dass wir in den kommenden Monaten einen gänzlich neuen Hausse-Zyklus starten werden. Von diesem Zyklus werden Sie maximal profitieren.

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